Anregungen in Berlin an die Politik gebracht

Walter Bichlmeier vom Blinden- und Sehbehindertenbund war auf Einladung von MdB Gudrun Zollner bei Fachveranstaltung im Paul-Löbe-Haus des Bundestages
Die Parlamentarier in Berlin wollen vor wichtigen Entscheidungen die Meinung der Betroffenen als „Experten in eigener Sache“ hören, wie jetzt zum Beispiel zum Bundesteilhabegesetz. Deshalb hat am Freitag im Paul-Löbe-Haus des Bundestages die Veranstaltung „Politik für und mit Menschen mit Behinderung“ stattgefunden. Auf Einladung der CSU-Bundestagsabgeordneten Gudrun Zollner mit dabei: Der Niederbayer Walter Bichlmeier als Vertreter des Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbundes.
Walter Bichlmeier und seine Frau Christa Lerchl sind noch am späten Freitagabend aus der Bundeshauptstadt zurück nach Pilsting gekommen. Der 58-Jährige, der seit einem schweren Verkehrsunfall im Jahr 1980 blind ist, zieht eine positive Bilanz seiner Reise: „Es war für mich eine sehr gute Veranstaltung, denn wir Teilnehmer konnten alle unsere Anregungen und auch unsere Bedenken ausführlich vortragen.“ Was Walter Bichlmeier besonders gut gefallen hat: Dass sich die Politiker richtig Zeit genommen und ernsthaft zugehört haben. Viele der Diskussionsrunden hätten viel länger gedauert als geplant.
"Perspektive der Betroffenen ist besonders wichtig"
Gudrun Zollner freut sich, dass die Erwartungen Bichlmeiers erfüllt wurden. Sie kennt ihn bereits seit Jugendtagen und schätzt sein ehrenamtliches Engagement, für das er in ganz Niederbayern unterwegs ist. Sie freut sich aber auch, dass die Veranstaltung ganz offensichtlich ihren Zweck erfüllt hat. Anlass war die erste Lesung des neuen Bundesteilhabegesetzes, die einen Tag zuvor im Plenum des Bundestages stattgefunden hatte. „Das Gesetz befindet sich ja noch im parlamentarischen Verfahren und gerade in dieser Phase ist für uns Abgeordnete die Perspektive der Betroffenen besonders wichtig. Wir wollen schließlich am Ende einem Gesetzentwurf zustimmen, der Verbesserungen für Menschen mit Behinderungen bringt“, erklärt die CSU-Familienpolitikerin.
Walter Bichlmeier ist überzeugt, dass die Anregungen der Veranstaltungsteilnehmer ihren Weg in das Gesetzgebungsverfahren finden – das sei mehrfach versichert und auch alles protokolliert worden. Und auch Bundestags-Vizepräsident Johannes Singhammer (CSU) habe ihm das bei einem kurzen Gespräch und einem Erinnerungsfoto zwischen zwei Diskussionsrunden bestätigt, so Bichlmeier abschließend.